1) Migrationskirchen

Migrationsprozesse verändern die Geographie von Religionslandschaften. Das trifft auch auf Deutschland zu. Neben einer großen Zahl muslimischer Gemeinden prägt ebenso eine Vielzahl christlicher Migrationskirchen die religiöse Landkarte. Migrationskirchen sind nicht erst seit der Arbeitsmigration der 1960er Jahre Teil der Gesellschaft und damit auch der Geschichte. Es lebt eine Vielzahl von Christinnen und Christen mit ganz verschiedenem Migrationshintergrund unterschiedlicher Konfessionen und Denominationen in Deutschland. Sie reicht von pfingstlerisch-charismatischen bis hin zu orientalisch-orthodoxen Gemeinden. Polyzentrische Strukturen des Christentums sind somit nicht länger nur ein Charakteristikum des weltweiten Christentums, sondern prägen das Christentum vor Ort. Die globale Christenheit schreibt die Geschichte ihrer Gemeinschaften in die lokale Landschaft ein. In der Begegnung vor Ort entstehen sowohl Formen der gegenseitigen Annäherung und Synthese als auch Formen von Differenz-Setzungen und Abgrenzungen.

 a) Netzwerkgruppe Migrationskirchen

Das auf vier Jahre angelegte Projekt „Begegnung mit dem globalen Christentum vor Ort. Migrationskirchen in Niedersachsen“ will

(a)  das glokale Phänomen der Migrationskirchen (in einem historisch weiten und deshalb auch die orthodoxen Kirchen einbeziehenden Sinn) in Niedersachsen genauer erfassen und dicht beschreiben, und

(b) Möglichkeiten eines lebensförderlichen Zusammenlebens im Sinne einer fruchtbaren Begegnung zwischen Migrationskirchen und reformatorischen Kirchen samt ihrer akademischen Theologie ausloten.

Zu diesem Zweck hat sich im März 2018 unter Leitung von Prof. Dr. Gregor Etzelmüller (Universität Osnabrück) und Dr. Claudia Rammelt (Ruhr Universität Bochum) auf einer Tagung in Hildesheim eine Projektgruppe konstituiert, die sich in den nächsten vier Jahren trifft. Das nächste Treffen findet im koptisch-orthodoxen Kloster in Höxter statt.

https://www.migrationskirchen.uni-osnabrueck.de/wordpress/

 b) Konferenzband "Begegnung in der Glokalität. Christliche Migrationskirchen in Deutschland im Wandel"

Der Band vereinigt Beiträge einer Tagung zur Relevanz jener Migrationskirchen in der Bundesrepu­blik Deutschland. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese Kirchen vor Ort durch die Begegnung Gesellschaft (mit)gestalten und (mit)verändern. Im interdisziplinären Austausch mit den Religionswissenschaften beschreiben und erfassen die Aufsätze das glokale Phänomen der Migrationskirchen und reflektieren es systematisch.

https://www.eva-leipzig.de/product_info.php?info=p4406_Begegnung-in-der-Glokalitaet.html

 

2) Religion trifft Politik. Minderheiten in Nahost - Ein studentisches Initiativprojekt Im Nahen Osten findet sich eine einzigartige ethno-religiöse Vielfalt.

Das Inititativprojekt „Religion trifft Politik. Minderheiten im Nahen Osten“ will Studierenden verschiedener Fachrichtungen vor allem auch die gegenwärtige Situation dieser Minderheiten/Vielfalt nahebringen. Dabei können sich Studierende zunächst grundlegendes Hintergrundwissen zum historischen, politischen und religiösen Kontext aneignen, um dann von Expertinnen und Experten aus der Region selbst, aber auch aus Deutschland vertiefende Analysen zu hören und diese mit ihnen intensiv zu diskutieren. Dieser Think Tank findet in Gestalt einer Posterpräsentation einen Abschluss, bei der eigene Fragen und Themenkomplexe innovativ weitergedacht und diskutiert werden können.

 https://religion-politik.blogs.ruhr-uni-bochum.de/?page_id=37

 

Archiv

2019

Summer School

Plakat summer school 2019
Lupe

Wir freuen uns, Sie heute auf den Auftakt der Summer School "Migration lokal denken. Religiöse Gemeinschaften vor Ort" aufmerksam machen zu können und laden Sie herzlich dazu ein. Studierende haben in den letzten Wochen Einblicke in die Vielfalt religiöser Gemeinschaften im Ruhrgebiet gesammelt. Diese sollen während einer Summer School reflektiert und theoretisch untermauert werden. Frau Prof. Dr. Regina Polak wird einen Vortrag zum Thema "MigratnntInnen als Akteure religiöser und gesellschaftlicher Veränderungen" halten.
An einem "Nachmittag der Begegnung" werden die Vertreter der religiösen Gemeinschaften selbst zu Wort kommen.

Neuerscheinung

G14293-1
Lupe

Der Nahe Osten als Schmelztiegel verschiedener Kulturen wird gegenwärtig als Krisengebiet wahrgenommen, der von Terror und Gewalt dominiert ist. Millionen von Menschen sind auf der Flucht und die Gesellschaften zerrissen. Das Buch ist das ernsthafte Bemühen Studierender der Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum um Auseinandersetzung mit der vielschichtigen Lage im Nahen Osten. Experten und Menschen aus der Region bringen dabei ihre Einschätzungen und Analysen zur Sprache; vor allem aber kommen Menschen aus den Ländern des Nahen Osten selbst mit ihren Erfahrungen von Flucht und Vertreibung, Krieg und Terror zu Wort. Erschienen in der Reihe: Studien zur Orientalischen Kirchengeschichte weiterlesen

Feierlicher Festakt

Zwischen der Evanglisch-Theologischen Fakultät und der Near East School of Theology (NEST) wurde in einem feierlichen Festakt eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet.

2019 04 23 Kooperation Rub Nest Claudia Rammelt
Lupe
© Dr. Claudia Rammelt

Theologen der RUB und aus dem Libanon arbeiten schon seit Jahren gut zusammen – jetzt haben sie ihre Kooperation mit einer Vereinbarung auf Dauer gefestigt.
Vom Flughafen Frankfurt nach Göttingen über Bochum – eine Delegation aus Beirut hat bei ihrem Konferenzbesuch in Deutschland einen Abstecher an die RUB gemacht. Aus gutem Grund: Die Evangelisch-Theologische Fakultät und die Near East School of Theology aus dem Libanon kooperieren bereits seit mehreren Jahren in gemeinsamen Projekten. Ihre Zusammenarbeit haben sie mit einem Memorandum of Understanding verstetigt. weiterlesen