Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung verliehen

06.04.2017
Newsmeldung: Dekanat

Preisverleihung Hanns-Lilje-Stiftungspreis: Carola Schwennsen, Vorsitzende des Kuratoriums der Hanns-Lilje-Stiftung und Christoph Dahling-Sander, Geschaeftsfuehrer der Hanns-Lilje-Stiftung ueberreichen den Wissenschaftspreis an Dr. Claudia Fuelling (links), fuer ihre Arbeit mit dem Titel „Theologische Wirtschaftsethik der Empathie“. Foto: Jens Schulze
Die Volkswirtin und Theologin PD Dr. Gotlind Ulshöfer und die Theologin Dr. Claudia Fülling teilen sich den Hanns-Lilje-Stiftungspreis in der Kategorie Wissenschaft in Höhe von 10.000 Euro.
Mehr als 200 Gäste feierten Ende März in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover die Preisträger des „Hanns-Lilje-Stiftungspreises Freiheit und Verantwortung 2017“. Die Auszeichnung wird seit 2010 von der hannoverschen Hanns-Lilje-Stiftung verliehen. Der Stiftungspreis ist der höchst dotierte Preis, den kirchliche Stiftungen an Nachwuchswissenschaftler und Initiativen vergeben. Ausgezeichnet wurden diesmal herausragende wissenschaftliche Arbeiten und Projekte, die sich innovativ mit Fragen der Bedeutung der Wirtschaft für unser Leben auseinandersetzen.

Die Theologinnen Dr. Claudia Fülling und PD Dr. Gotlind Ulshöfer nahmen die Auszeichnungen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zu den Themen Empathie im Wirtschaftshandeln und soziale Verantwortung in Unternehmen in Empfang.

Alle zwei Jahre wird der „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ zu wechselnden Themenschwerpunkten verliehen. Ziel der Hanns-Lilje-Stiftung ist es, so den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik zu fördern und zukunftsorientierte Debatten anzuregen. Eine siebenköpfige Jury aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wählte die Preisträger aus.

Die Jury vergibt den Wissenschaftspreis in gleichen Teilen an:
1. Dr. Claudia Fülling für ihre Arbeit mit dem Titel „Theologische Wirtschaftsethik der Empathie“
Die Dissertation von Dr. Claudia Fülling überzeugte die Jury durch ihren innovativen Ansatz, ihr exzellentes Niveau und ihre Relevanz für die Bildungsarbeit an Schulen. Ihr gelingt es sehr überzeugend, einen doppelten Beitrag zur wirtschaftsethischen Debatte zu leisten:
Sie führt zum einen den Begriff der Empathie in die gegenwärtigen Debatten ein. Zum anderen weist sie nachdrücklich die religionspädagogische Relevanz des Themas aus. Die Arbeit zeichnet sich insbesondere durch innovative Vorschläge für den Transfer wirtschaftsethischer Urteilsbildung an den Lernort Schule aus. Dr. Claudia Fülling ist Theologin und leitet das Gymnasium am Wirteltor in Düren (NRW). 2013 promovierte sie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr Universität Bochum bei Prof. Dr. Traugott Jähnichen.

2. PD Dr. Gotlind Ulshöfer für ihre Arbeit „Soziale Verantwortung aus protestantischer Perspektive“ Mit ihrer Habilitation beeindruckt PD Dr. Gotlind Ulshöfer die Jury durch ihre außerordentliche Versiertheit sowohl im ökonomischen als auch im theologischen Diskurs und ihre Brillanz, in der sie beide Stränge konzeptionell neu zusammenführt. Damit leistet die Verfasserin einen exzellenten Beitrag zum Diskurs über Corporate Social Responsibility (CSR). PD Dr. Gotlind Ulshöfer ist Diplom Volkswirtin und Theologin und zurzeit „Heisenberg-Stipendiatin“ der DFG an der Universität Tübingen.

Die Hanns-Lilje-Stiftung gehört zu den größten fördernden kirchlichen Stiftungen in Deutschland und trägt den Namen des ehemaligen Landesbischofs der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Wichtigstes Ziel der Stiftung: Den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik zu fördern. Seit 1990 wurden mehr als 1.600 Projekte mit rund 13 Millionen Euro unterstützt.