Exkursion nach Marxloh

24.07.2017
Newsmeldung: Lehrstuhl für Praktische Theologie - Homiletik, Liturgik, Poimenik

Aus den Medien ist Duisburg Marxloh bekannt als ein Stadtviertel, das nach Niedergang der Schwerindustrie rapide verarmte und gegenwärtig zu den sogenannten 'No Go Areas' gezählt wird.

Die Arbeitslosigkeit liegt bei 16 Prozent, die Kriminalitätsrate ist überdurchschnittlich hoch. Heute leben in Marxloh ca. 19.000 Einwohner, 64 Prozent davon mit ausländischen Wurzeln. „Kriminelle Clans und libanesische Großfamilien prägen das Straßenbild, verschiedene Rockergruppen sowie türkische, rumänische und bulgarische Gruppen rivalisieren um die Vorherrschaft auf der Straße.“ (Deutschlandfunk) Christen sind in diesem Stadtteil in der Minderheit.
Engagiert bemühen sich die katholischen und die evangelischen Kirchengemeinden um eine sinnvolle Kinder- und Jugend- und Erwachsenenarbeit vor Ort, um den Erosionsprozessen und einer Verelendung des Stadtviertels entgegenzuwirken.

Was aber bedeutet es, in einem derart verarmten Stadtviertel 'Kirche vor Ort' zu sein? Gelingt eine Zusammenarbeit von Kirchengemeinden und Moscheegemeinde (DiTiB-Markez-Moschee)? Welche Rolle spielt die ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit in der Stadtteilarbeit? Vor welchen Aufgaben und Herausforderungen stehen die Religionsgemeinschaften in dieser Situation?

Auf unserer Exkursion besuchten wir Pfarrer Lauer von der evangelischen Kreuzeskirche in Marxloh und Hülya Ceylan von der Markez-Moschee. Eindrücklich berichteten uns die Hauptamtlichen vor Ort, was es bedeutet, in Marxloh zu wohnen und zu arbeiten. Neben den Sorgen um die Zukunft des Stadtteils tritt das ungebrochene Bemühen, das Leben in Marxloh aktiv zu gestalten und zum Besseren zu verändern. Die Bestrebungen von Christinnen und Christen und von Musliminnen und Muslimen gehen dabei Hand in Hand: Die Moschee- und die Kirchengemeinde treten in Erscheinung als Anlaufstellen für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und als Orte der sozialen Vernetzung und zivilgesellschaftlicher Initiativen.

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