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Büro: GA 8/157
Email: maximilian.schell@rub.de  Telefon: 0234 / 32 24799


Informationen

Sprechstunde im Sommersemester 2024:
Mittwochs 11-12 Uhr. Um vorherige Anmeldung per Mail  wird gebeten.

Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit:
Nach Absprache. Um vorherige Anmeldung per Mail  wird gebeten.

Für Formalia und Anforderungen für Essays und Seminararbeiten siehe Leitfaden 

Assistent

Dr. Maximilian Schell

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Systematische Theologie, Ethik und Fundamentaltheologie



Allgemeine Informationen

Dr. Maximilian Schell studierte evangelische Theologie und Psychologie in Bochum. Seine Forschungsexpertisen liegen in den Bereichen der internationalen Friedens- und Versöhnungsforschung, dem interdisziplinären Dialog zwischen Psychologie und Theologie sowie dem Paradigma der Wissenschaftsfreiheit.
Seine 2021 in Deutschland erschienene Dissertation „Wegbereitung der Versöhnung – Öffentliche Theologie im Kontext gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse" geht vor dem Hintergrund des vom Genozid 1994 geprägten Landes Ruanda der Frage nach, welche Impulse von genuin theologischen Versöhnungskonzepten im interdisziplinären Diskurs ausgehen und welche Rolle kirchliche Akteure in Versöhnungsprozessen einnehmen können. Sein theologischer Ansatz erfolgt nicht nur vor dem Hintergrund der Theologien von Dietrich Bonhoeffer und Karl Barth, sondern auch im ständigen Gespräch mit Sozialphilosophie (z. B. Hannah Arendt), (Sozial-)Psychologie, sowie der Affekttheorie und (Raum-) Soziologie. Für seine Diplomarbeit zur räumlichen Dimension von Versöhnungsprozessen in kirchlichen Gemeinden erhielt Schell 2019 den Ernst-Wolf-Preis der Gesellschaft für Evangelische Theologie Deutschland. Aktuell forscht er zu Fragen einer theologischen Anthropologie angesichts psychischer Devianzen und Störungen. Im Gespräch mit der anthropologisch-phänomenologischen Psychiatrieforschung (z. B. Thomas Fuchs) fragt Schell nach den religiösen Deutungshorizonten und einem angemessenen theologischen Verständnis von psychischen Störungen. Fokussiert die systematisch-theologische Forschungslandschaft bisher nur die Frage nach theologisch-anthropologischen Deutungsmöglichkeiten von somatischen Krankheiten, erweitert Schell damit den Fokus um das für Theologie, Kirche und Diakonie nicht zu unterschätzende und gesamtgesellschaftlich hochvirulente Phänomen psychischer Störungen. Seine Expertise im Bereich der Wissenschaftsfreiheit baute er in den letzten Semestern u. a. durch sein Engagement für das "Scholars at Risk"-Seminar an der Ruhr-Universität Bochum aus. 2023 ist Maximilian Schell ins friedensethische Redaktionsteam der Friedenswerkstatt der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) berufen worden, in dem ein neues Grundlagenpapier zur evangelischen Friedensethik der EKD verfasst wird.


Vita

  • Seit 2021
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie, Ethik und Fundamentaltheologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum


  • 2017-2021
  • Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Dissertationsprojekt „Wegbereitung der Versöhnung. Öffentliche Theologie im Kontext gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse“. Eingereicht im November 2019 (summa cum laude); Forschungsaufenthalte in Ruanda & Demokratische Republik Kongo
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Durchführung von Lehrveranstaltungen im Bereich Systematische Theologie und Ethik


  • 2009-2017
  • Studium der Evangelischen Theologie und Psychologie an der RUB

    Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes

    Diplom der Evangelischen Theologie (Note 1,1). Titel der Diplomarbeit: „Versöhnungsprozesse am Beispiel Ruandas. Zur Bedeutung der Raumdimension in kirchlichen Versöhnungsprozessen anhand des Fallbeispiels der Gemeinde Remera im post-genozidalen Ruanda“ (ausgezeichnet mit dem Ernst-Wolf-Nachwuchsförderpreis der Gesellschaft für Evangelische Theologie 2019)



Habilitationsprojekt

Deviante ZeitRäume. Psychische Krankheit in theologisch-anthropologischer Perspektive

Kurzbeschreibung des Projekts:

Angesichts des virulenten und in der Öffentlichkeit mehr und mehr diskutierten Phänomens psychischer Erkrankung sehen sich Theologie und Kirche vor die Frage gestellt, ob sie etwas Substantielles zur Frage psychischer Erkrankung aus dem Horizont des christlichen Glaubens beizutragen haben. Das Phänomen psychischer Erkrankung stellt die theologischen Überlegungen dabei vor besondere Herausforderungen, da es sich als vielfältig in der Gestalt, multifaktoriell bedingt und zugleich abhängig von der jeweiligen Beobachterperspektive darstellt. Das Nachdenken über psychische Erkrankung muss dabei sowohl die multifaktorielle bio-psycho-soziale Bedingtheit der Psychopathogenese, die Gestaltvielfalt des Erlebens und Wahrnehmens der Krankheit durch sowohl mentale wie auch somatische Prozesse, wie auch die subjektive und kulturelle Deutungsoffenheit im Hinblick auf die Bestimmung der Krankheit selbst berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund fragt die Studie nach einem angemessenen theologischen Verständnis psychischer Krankheit und damit nach einem angemessenen Verständnis Gottes und seiner Handlungsagency im Horizont des christlichen Glaubens. Ziel der Studie ist die Entfaltung einer trinitarischen Anthropologie, die psychische Krankheit in ihrer lebenszerstörenden Dynamik im Raum einer eigenmächtigen Schöpfung und zugleich als Ausdruck der Sehnsucht nach einem gelingenden Leben zu fassen vermag.




Forschungsinteressen

  • Theologische Versöhnungsforschung

  • Theologie und Ethik Dietrich Bonhoeffers

  • Interdisziplinärer Dialog zwischen Psychologie, Theologie und theologischer Ethik

  • Theologische Anthropologie im Angesicht von (psychischer) Krankheit

  • Wissenschaftsfreiheit in theologischer Perspektive


Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2024

  • Blockseminar: (Proseminar) Dietrich Bonhoeffers "Nachfolge"

Vergangene Semester:

  • Proseminar: Paul Tillichs "Der Mut zum Sein"

  • Repetitorium: Ethik

  • Internationales Seminar „The Challenge of Concrete Hope“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Günter Thomas und Dr. Claudia Rammelt) mit Studierenden aus Ruanda, Südafrika, Deutschland und dem Libanon

  • Interdisziplinäres Seminar „Konflikt, Trauma und Versöhnung“ (gemeinsam mit PD Dr. Kristin Platt vom Institut für Diaspora- und Genozidforschung)

  • Proseminar: Karl Barths "Einführung in die Evangelische Theologie"

  • Hauptseminar: Die Ethik F. D. E. Schleiermachers

  • Proseminar: Die Anthropologie Wolfhart Pannenbergs

  • Lehrauftrag für das Seminar "Berufsethik und Berufsrecht. Ethik in der Psychotherapie und Psychologie" von der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum

  • Hauptseminar: "No Justice, no Peace! Gegenwärtige Gerechtigkeitsdiskurse aus theologisch-ethischer Perspektive"

  • Lehrauftrag für das "Scholars at Risk Advocacy Seminar" vom International Office der Ruhr-Universität Bochum

  • Lehrauftrag für das Seminar "Berufsethik und Berufsrecht. Ethik in der Psychotherapie und Psychologie" von der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum

  • Hauptseminar: „Repetitorium Ethik“ (WISE 22/23, 21/22, 20/21, 18/19, 17/18)

  • Interdisziplinäres Seminar: „Versöhnung im interdisziplinären Dialog“

  • Interdisziplinäres Seminar: „Luthers Lehre von den Zwei Regimenten“

  • Seminar: „Ethik in der Psychotherapie“ (gemeinsames Blockseminar mit Prof. Dr. Traugott Jähnichen für angehende psychologische Psychotherapeut*Innen, 2x pro Semester seit WISE 16/17)



Mitgliedschaften und außercurriculare Aktivitäten

  • Mitglied des friedensethischen Redaktionsteams des Kammernetzwerks der EKD

  • Tagungskoordination für die 4. Internationale Jahreskonferenz der International Association for Reconciliation Studies in Kibuye/Rwanda: Hier weiterlesen.

  • Mitglied der Begleitgruppe Frieden der Evangelischen Kirche von Westfalen

  • Mitglied der Gruppe „Interkulturelle Hermeneutik" im Prozess „Kirche in Vielfalt – Interkulturelle Entwicklung“ der Evangelischen Kirche von Westfalen. Mehr Informationen hier.

  • Leitung des Projekts „Konflikt und Versöhnung“ im Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum. Hier weiterlesen und anmelden.

  • Mitglied der "Core Faculty" des internationalen "Scholars At Risk Advocacy Seminars" der Ruhr-Universität Bochum im Sommersemester 2022. Planung und Organisation der Public-Lecture zum Thema „Academic Freedom and Global Responsibilities". Hier weiterlesen.

  • Mitglied der Studienberatungskommission und Studienberater für den Studiengang Master of Arts

  • Mitglied des Gottesdienstbeirats der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

  • Mitglied im Beirat der theologischen Fachzeitschrift Cursor_

  • Mitglied in der internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft deutschsprachige Sektion e. V.

  • Mitglied in der International Association for Reconciliation Studies (IARS).

  • Mitglied im Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets e. V.


Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

  • „Wegbereitung der Versöhnung. Öffentliche Theologie im Kontext gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse“ (erschienen im November 2021, Dissertationsschrift eingereicht 2020 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (summa cum laude))

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Rezension von Josef Freise