Historisch-kritische Kommentierung des Esterbuches (Biblischer Kommentar zum Alten Testament)

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(gefördert von 2011 bis 2012)

Die Frage nach der historischen Situierung des Esterbuches wird in der Forschung bislang unterschiedlich beantwortet: Als grundlegende Alternative wird entweder auf die persischen oder auf die griechisch-hellenistischen Bezüge des Buches verwiesen. Damit werden ganz unterschiedliche Weichen für das Gesamtverständnis dieses Werkes gestellt. Das Esterbuch erscheint entweder als Diasporanovelle aus persischer Zeit, die als Reaktion auf judenfeindliche Tendenzen gesehen werden muss oder aber – möchte man die griechischen Elemente betonen – als ein Werk, das als Beispiel des jüdisch-hellenistischen Kulturkontakts in Palästina gilt, in dem gleichzeitig die Problematik der jüdisch-hellenistischen Konfrontation unter Antiochus IV. vorweggenommen wird.

Vor dieser offenen Frage versucht dieses Projekt, das Teil einer Kommentierung des Esterbuches ist, das Esterbuch historisch und theologiegeschichtlich im Kontext der Literatur des Alten Testaments und der außerbiblischen Quellen zu verorten und seine Beziehungen zur persischen und griechischen Literatur bzw. Bildwelt aufzuzeigen. Die Arbeit liefert damit auch einen Beitrag zur Frage des jüdisch-persischen bzw. jüdisch-hellenistischen Kulturkontakts. Das Projekt wird für 18 Monate von der DFG gefördert; 12 Monate davon sind für eine halbe Mitarbeiterstelle vorgesehen.